HOME > Über Ban Rom Sai

Über Ban Rom Sai

　
Das Waisenhaus Ban Rom Sei wurde Dezember 1999 in Hangdong (einem Vorort von Chiang Mai) Nordthailand, für Kinder die bei der Geburt mit HIV infiziert, und Ihre Eltern durch die Krankheit AIDS verloren haben, gegründet.
Der Beginn war Dank der großzügigen Unterstützung von Giorgio Armani Japan (japanische Tochterfirma des italienischen Modeunternehmens) möglich. Ban Rom Sai bietet derzeit 30 Kindern von 2 bis 18 ein sicheres Zuhause (Stand 2015).


Von Beginn an haben wir bewusst darauf geachtet, daß Ban Rom Sai nicht ausschließlich ein Waisenhaus ist, sondern für die Kinder wie eine große Familie funktioniert, in der sie sich zu Hause fühlen. Wir versuchen, den Kindern ein gesundes und ausgewogenes Leben zu bieten, was nicht immer der bequemste Weg ist. Oft müssen auch schwierige Entscheidungen getroffen werden. Aber durch die ausgezeichnete Arbeit unserer thailändischen Mitarbeiter und den vielen japanischen Volontären ist dies immer wieder möglich. Nach dem Prinzip des Ausprobierens – try and error - und der tollen Zusammenarbeit mit den Kindern, gehen wir jetzt bereits in das 16. Jahr seit der Gründung.

Ban Rom Sai liegt in einer weitläufigen, grünen Anlage, mit viel Platz zum Spielen. Wir arbeiten sehr intensiv daran, die Umgebung sauber und hygienisch zu halten und unseren Kindern eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen.

Am Anfang kämpften wir gegen den Tod. In den ersten drei Jahren hat Ban Rom Sai zehn Kinder durch AIDS verloren. Es war kaum möglich, entsprechende Medikamente zu bekommen und schon gar keine, die für Kinder entwickelt worden waren. Durch die finanzielle Hilfe vieler Menschen und die Weiterentwicklung der HIV-Antivirus Therapie haben wir es geschafft, den Ausbruch der Krankheit AIDS bei den Kindern zu verhindern. Heute hat jedes einzelne Kind die Chance, fast normal heran zu wachsen - mit der Einschränkung täglich Medikamente zu nehmen. Glücklicherweise hat Ban Rom Sai seit Oktober 2002 keinen einzigen Sterbefall mehr zu verzeichnen.

Inzwischen gibt es wesentliche Fortschritte in der medizinischen Technologie, die es ermöglichen, daß eine schwangere Frau den HI-Virus nicht mehr bei der Geburt auf das Kind überträgt. Infolgedessen ist die Anzahl an HIV erkrankten Waisenkindern signifikant rückläuftig.

Heute kommen die Kinder aus unterschiedlichen Gründen zu uns. Einige Eltern der Kinder sind Flüchtlinge aus den angrenzenden Ländern, andere sind wegen Drogenkriminalität im Gefängnis oder können aufgrund vom Armut ihre Kinder nicht ernähren. Es ist unsere Aufgabe, diese Kinder, die Opfer ihrer bedauernswerten Realität sind, zu unterstützen.

Die Mehrzahl der Kinder in Ban Rom Sai haben bereits in ihrem kurzen Leben eine schwere Zeit hinter sich. Der Tod ihrer Eltern, soziale Diskriminierung und Abgrenzung sind nur ein Teil davon. In Ban Rom Sai haben sie ein 'Zuhause' gefunden und damit einen gewissen Seelenfrieden. Die Kinder sind alle kleine Persönlichkeiten mit ihren ganz eigenen Träumen und Hoffnungen. Unser Wunsch ist es, dass die Kinder zu aktiven Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen. Daher ist es wichtig fuer uns, ihnen eine gute Erziehung und Ausbildung zu sichern. Und nicht nur das; Wir versuchen auch, ihnen ausserhalb der Schulbildung unterschiedliche Aktivitäten anzubieten wie zum Beispiel Malen, Töpfern, Fotographie, traditioneller Thai-Tanz, Theater, Nähen, Stoffe färben, Schwimmen, Fussball, Aikido und Computerprogrammierung. Es sollte für jeden etwas dabei sein. Wir hoffen, dass sie mit diesen Kenntnissen und ihrer Schulausbildung später ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Wir treffen keine einheitlichen Entscheidungen bezüglich ihres Lebens. Die Kinder sind aktiv bei Diskussionen und Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, involviert.

In der Vergangenheit mussten wir leider häufiger die bittere Erfahrung machen, dass Kinder aufgrund von Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber HIV-Infizierten von der Grundschule verwiesen wurden. Wir realisierten, wie wichtig es ist, Aufklärungsarbeit über HIV und AIDS zu leisten. Den Anfang dazu machte die Credit Suisse Bank mit einer großzügigen Spende, mit der wir eine lokale Bücherei, ein Computer- und ein Aktivitäten-Zimmer errichten konnten. In diesen Räumlichkeiten organisieren wir bis heute Seminare für die örtlichen Gemeinden zur Aufklärung von HIV und AIDS. Diese Arbeit hat ihre Früchte getragen. Inzwischen werden unsere Kinder auch in die Dorfgemeinschaft integriert. Die Dorfkinder kommen auf das Ban Rom Sai Gelände, benutzen die Bücherei und die Computer, sie spielen sogar zusammen Fußball. So hat das Geschenk einer Bücherei weit aus mehr beinhaltet, als der bloße Zugang zu Büchern!